Canon setzt auf eigene nTLD: Sind Marken-TLDs die Zukunft?

Am 20. August 2018 stellte der Elektronikriese Canon Inc. seine E-Mail-Kommunikation offiziell von @canon.co.JP auf @mail.CANON um. Bei diesem Vorgehen handelt es sich allerdings nicht um den ersten Kontakt des Konzerns mit Marken-TLDs: Bereits im März 2010 teilte Canon mit, am Bewerbungsverfahren der ICANN für eine eigene Top-Level-Domain - in diesem Fall .CANON - teilnehmen zu wollen und sich somit die Domainendung für alleinige Zwecke zu reservieren. 2016 folgte letztlich die Änderung der Website von canon.COM auf global.CANON. Seitdem weitet der Konzern seine TLD-Strategie kontinuierlich aus: Canon setzt seine eigene Domainendung bereits in 32 Fällen ein.

Auch ohne eigene Domainendung von nTLDs profitieren

Zwar verdeutlichen Marken wie Canon, welchen Nutzen eigene Marken-Domainendungen beispielsweise in puncto Kontrolle, Markenpositionierung oder Markenschutz haben können, nichtsdestotrotz ist eine solche TLD-Strategie in der Regel nicht für jedermann die erste Wahl. Denn gerade kleine und mittelständische Unternehmen dürften vermutlich vor allem vor den hohen Kosten, die mit der Registrierung einer eigenen Marken-TLD einhergehen, zurückschrecken: Allein die Bewerbungsgebühr beläuft sich in der Regel auf einen sechsstelligen Betrag, ebenso wie die jährlich anfallenden Kosten.

Außerdem muss beachtet werden, dass die Verwendung einer Marken-TLD selbstverständlich nur dem tatsächlichen Markeninhaber vorbehalten ist. Mit Einführung der neuen Top-Level-Domains (nTLDs) im Herbst 2013 stehen Unternehmen jedoch heute viele spannende Alternativen zu Marken-TLDs zur Verfügung: Branchen-TLDs, Geo-TLDs, Business-TLDs - um nur einige Beispiele zu nennen.

Für jeden Bedarf die optimale nTLD

Damit deutlich wird, welche vielfältigen Möglichkeiten die neuen Top-Level-Domains in der Praxis tatsächlich bieten, haben wir nachfolgend einen kurzen Auszug potenzieller nTLDs und deren Nutzen zusammengestellt:

  • So können zum Beispiel Unternehmen, die in einem bereits bestehenden Geschäftsfeld tätig sind, von der Verwendung der zutreffenden Branchen-TLD profitieren. Nahezu für jeden größeren Bereich - sei es die Hotel- (.HOTEL), Banken- (.BANK), Versicherungs- (.VERSICHERUNG) oder Filmbranche (.FILM) - findet sich heute ein passendes Pendant unter den nTLDs.

  • Soll stattdessen die Regionalität eines Unternehmens in den Vordergrund gerückt werden, empfiehlt sich eher die Domain-Registrierung mit einer Geo-TLD, wie .BAYERN, .BERLIN oder .WIEN. Damit ist eine derartige TLD etwa für lokale Betriebe, Verbände, Parteien und Institutionen, also allen Gruppierungen mit regionalem Bezug, sinnvoll.

  • Speziell für Anbieter im E-Commerce wurde 2016 die TLD .SHOP ins Leben gerufen. Vorrangiges Ziel: Ein kurzer Blick des Nutzers auf die Domainendung genügt und er weiß, dass es sich bei der betreffenden Domain um einen Online-Shop handelt. 

Die Liste könnte natürlich noch um unzählige andere nTLDs erweitert werden. Aber bereits diese kleine Auswahl bringt gut zum Ausdruck, warum Domains mit individueller .BRAND-TLD ein Kann, aber definitiv kein Muss sind. Denn auch durch die neuen, verschiedenartigen Domainendungen, wie beispielsweise .GMBH, .REISEN, .HAMBURG oder .BIO, eröffnen sich Unternehmen interessante, mitunter kreative Möglichkeiten bei der Domain-Registrierung.

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